Physiologische Daten
Körperthemperatur: 38.5 - 40.0 °C
Herzfrequenz: 120 - 150 / Min. in Ruhe
Atemfrequenz: 50 - 150 / Min. in Ruhe
Geschlechtsreife: Kleine Rassen 10 - 14 Wochen, grosse Rassen 4 - 5 Monate
Zuchtreife: ab dem 8. Monat
Tragezeit: 28 - 33 Tage
Wurfgrösse: Rassespezifisch
Lebenserwartung: Grössenabhängig
Impfungen
Regelmäßig lassen wir unsere Tiere gegen RHD, sowie RHDV-2 ( Chinaseuche ) und gegen Myxomatose impfen. Die Jungtiere ( Welpen ) haben dann vermutlich (es ist
nicht wissenschaftlich erwiesen) den Schutz über die Muttermilch, solange sie gesäugt werden.
Das kranke Kaninchen
Vorbeugung ist besser als Heilung
Hierzu trägt ein gesundes und abwechselungsreiches Futter, ein sauberer Stall und täglich trockenes Einstreu und natürlich regelmässiger Auslauf bei.
Ein wichtiger Faktor ist Stress. Kaninchen reagieren sehr empfindlich auf Stresssituationen.
°°°
Diese Seite ersetzt aber keinen Tierarztbesuch und wir übernehmen auch keinerlei Haftung.
Diese Angaben beruhen auf unseren eigenen Erfahrungen mit unseren Tieren oder sind die Folge von angeeignetem, erlerntem Wissen.
Als erstes möchten wir kurz beschreiben, woran man unter anderem ein krankes Kaninchen erkennen kann:
- das Tier begrüsst sie nicht wie gewohnt, wenn sie in den Stall kommen
- es riecht nur kurz am Futter und frisst nichts
- das Kaninchen hockt apathisch in der Ecke
- die Ohren sind nicht in der gewohnten aufrechten Stellung, sondern nach hinten gerichtet oder
liegen ganz flach an
- der Blick ist starr
- das Kaninchen knirscht bei sehr starken Schmerzen mit den Zähnen. Dann erleiden sie richtige Qualen
und man sollte dann spätestens jetzt zu einem Tierarzt fahren!!!!!
- die Augen sind matt und trübe
- das Fell ist stumpf und vielleicht sogar verklebt
- der Kot besteht nicht aus festen Kügelchen, sondern ist breiig oder sogar dünnflüssig
(nicht zu verwechseln mit dem sogenanntem Blinddarmkot)
- der Bauch des Kaninchens ist aufgebläht und / oder hart
Wir können nicht oft genug erwähnen,dass
diese Seite keinen Arztbesuch ersetzt und nur der Tierarzt
entscheiden kann, wie schwer krank ihr Kaninchen ist und was ihm fehlt.
° Angstschock - Besonders gefährdet sind hier scheue Tiere oder Tiere, die sich in einer unbekannten und neuen Umgebung befinden.
Das Tier versucht in Todesangst zu flüchten oder legt sich ganz flach auf den Boden. Es kann auch
vorkommen, dass der eigentliche Schockzustand verzögert auftritt. Die Tiere liegen dann mit weit
aufgerissenen Augen und grossen Pupillen vor Angst bebend auf dem Boden.
Sprechen sie das Tier an und fassen sie es mit einem festen Griff im Nacken (das Tier darf auf keinen Fall die Möglichkeit zur Flucht haben, da sonst der Schockzustand noch verschlimmert wird).
Setzen sie das Kaninchen in eine dunkle Box. Das einzige, was das Tier jetzt braucht, ist
Ruhe.
° Augenentzündung - häufig ist ein winziger Stroh - oder Heuhalm die Ursache einer
Augenentzündung. Bei genauer Betrachtung kann man diese Ursache dann erkennen und bestenfalls sofort beheben.
Tränende Augen können aber auch ein Anzeichen für Kaninchenschnupfen sein und aus diesem
Grunde sollte bei Augenproblemen das Tier immer einem Tierarzt vorgestellt werden.
Bei zugempfindlichen Tieren kann man eine kurzzeitliche Behandlung mit einer Augensalbe
vornehmen, die man auch bei Babys verwendet. Diese darf kein Cortison enthalten.
° Blasenentzündung - Meistens bekommt man einen richtigen Schreck, wenn man roten Urin im Stall entdeckt und denkt sofort an das Schlimmste. Das ist aber häufig nur harmlos.
Durch sehr karotinhaltiges Futtern wie z.B. Möhren oder Löwenzahn färbt sich der Urin rot bis
dunkelrot. Das ist jedoch harmlos und hat keine Auswirkungen auf das Wohlbefinden des
Kaninchens.
Sollte sich das Tier immer wieder in die Toilettenecke setzen und dabei nur wenige Tropfen Urin absetzen oder sogar überall Urin unter sich machen und dabei sichtlich Schmerzen haben, deutet das auf eine Blasenentzündung oder Blasensteine hin. Dann gehört das Kaninchen unbedingt in die Hände des Tierarztes.
° Blasensteine - entstehen leider sehr häufig beim Kaninchen durch zu gut gemeinte Fütterung mit zu
reichhaltigem Futter. Eine abwechselungsreiche, aber nicht zu reichliche Fütterung ist die beste Diät für unser Kaninchen.
° Blutungen - Blutungen sind immer von einem Arzt zu untersuchen. Offene Wunden gehören
fachmännisch behandelt, damit keine Entzündungen entstehen können.
° Ekzeme - können von Flöhen, Läusen oder Milben hervorgerufen werden. Es
kann aber auch ein bakterieller oder pilzbedingter Befall möglich sein. Man sollte auf jeden Fall das Ekzem vom Tierarzt untersuchen lassen, um die
Ursache festzustellen. Gerade pilzbedingte Ekzeme sind besonders unangenehm, da sie 1. auf den Menschen übertragbar sein können und 2. dem Kaninchen sehr unangenehmen Juckreiz
bescheren.
Sollten - gerade bei Kindern Ekzeme auftreten, denken sie auch an die Tiere, die evtl. für diese Ekzeme verantwortlich sein können. Gehen sie vorsichtshalber mit dem Tier zu einem Tierarzt.
° Ektoparasiten - (Flöhe, Läuse, Haarlinge, Milben, Zecken, Ohrmilben) - so nennt man die
Schmarotzer, die sich auf einem Tier befinden.
Meistens bemerkt man den Befall durch häufiges Kratzen und / oder durch gerötete Stellen am Körper
mit Schuppen- und Krustenbildung.
Auch hier kann der Tierarzt Auskunft geben, um welche Schmarotzer es sich handelt. Und wie man
diesem Parasiten zu Leibe rückt.
° Gewichtsverlust - wenn das Kaninchen nicht mehr als gewohnt frisst, sind häufig Zahnprobleme die Ursache. Manchmal muss eine Zahnkürzung sein.
Eine weitere Ursache können jedoch auch Würmer sein.
° Haarausfall - häufig ist der Haarausfall durch den normalen Fellwechsel im Frühjahr oder im Herbst zu erklären. Erleichtern sie dem Kaninchen diese Zeit durch vermehrtes Bürsten und Kämmen. Haarausfall an Bauch und Hals einer Häsin kann auf Trächtigkeit oder Scheinschwangerschaft hindeuten. Die Häsin rupft sich dann das Fell aus für den Nestbau. Lassen sie dem Tier einfach ein paar Tage Ruhe. Sie brauchen hier keine Behandlungen durchführen.
° Hitzschlag - Kaninchen sind sehr empfindlich, was die warmen Temperaturen im Sommer
angeht. Es muss immer ein schattiger Platz und am besten auch eine kühle Ecke für die Muckel zur Verfügung stehen, wo sich die Tiere vor der Sonne verstecken können.
Sonne im Auslauf kann gefährlich sein, Liegt das Tier flach atmend und mit weit geöffneten
Nasenflügeln und bläulich verfärbten Schleimhäuten am Boden, bringen sie es schnellstens in einen kühleren Bereich und wickeln sie es in ein feuchtes Tuch ein. Dann Wasser - nicht eiskalt - anbieten.
° Kaninchenschnupfen - es gibt hier zwei Arten von Schnupfen, den einfachen (mit unserem Schnupfen zu vergleichen) und den leider wesentlich schlimmeren, bakteriellen Schnupfen, der leider oft tödlich endet.
Beim einfachen Schnupfen haben die Tiere klaren, leicht schleimigen Ausfluss mit gelegentlichem Niesen ohne grosse Befindlichkeitstörungen! Es sollte bei leichtem Schnupfen auf gute frische Luft
im Stall ohne Durchzug Wert gelegt werden.
Der ansteckende, bakterielle Schnupfen hat einen wesentlich schlimmeren Verlauf mit eitrigen Ausflüssen aus Nase und Augen und eine erschwerte Atmung.
Die Tiere haben starke Befindlichkeitsstörungen. Die Erkrankung kann nur von einem Tierarzt
behandelt werden!
Oftmals gehen solche Tiere elendiglich zugrunde. Es ist für einen Laien
oftmals nicht möglich, die Art des Schnupfens eindeutig zu unterscheiden. Aus diesem Grunde ist es
ratsam, auf jeden Fall einen Tierarzt aufzusuchen.
° Kokzidiose - eine leider häufig tödlich endende Krankheit. Die Tiere bekommen sehr weichen bis
dünnflüssigen, säuerlich riechenden Kot. Sie sind am After und evtl. auch am Bauch kotverschmiert.
Die Nahrungsaufnahme wird komplett verweigert, oft zittert das Tier, der Leib ist aufgetrieben und
manchmal ist auch Blut im Kot zu erkennen.
Wir können nur immer wieder raten, bei jeglicher Art von Durchfall oder Verdauungsproblemen SOFORT einen Tierarzt aufzusuchen. Eine frühzeitige
Behandlung kann dem Tier das Leben retten! - und nur der Tierarzt kann untersuchen, ob es eine harmlose Verstimmung oder eine schwerwiegende Krankheit ist, die die Beschwerden
verursacht.
Es gibt allerdings auch die sogenannten versteckten Kokzidien. Dabei haben die Tiere keinen Durchfall. Man kann also nicht sofort den Krankheitsbefall erkennen. Meist verenden die Tiere in kürzester Zeit, ohne dass man einen richtigen Krankheitsbefall sieht. Auf diese Art und Weise ist uns schon ein ganzen Wurf gestorben. Bei der Sektion eines Tieres wurden dann Kokzidien festgestellt.
Wir konnten dann alle Tiere behandeln und haben so den Tierbestand retten können. Darum ganz wichtig: Sollten die Kaninchen aus irgendeinem Grund nicht fressen, still und teilnahmslos in der Ecke sitzen und einen aufgetriebenen Bauch haben, ist grösste Vorsicht geboten, auch wenn die Tiere keinen Durchfall haben.
° Pilzerkrankungen - diese oft kreisrunden, rötlichen, juckenden und schuppenden Stellen treten oft im Bereich von Nase, Augen und Mund auf. Bedingt durch die erhöhten Temperaturen am Kopf und die Feuchtigkeit in diesem Bereich fühlen sich Pilze dort besonders wohl.
Gehen sie bitte in jedem Fall zum Tierarzt, da auch hier die Gefahr besteht, dass der Hautrpilz auf den Menschen übertragen wird.
° Trommelsucht - meistens handelt es sich hier um Verdauungsstörungen. Das Kaninchen hat einen mit Luft gefüllten Bauch oder Darm. Der Bauch ist fest und angespannt. Das Tier atmet schnell, frisst nichtnund krümmt den Rücken auf. Oft sind falsche Ernährung, zu viel oder gärendes Futter oder aber auch Haarballen die Ursache.
Das Kaninchen gehört umgehend in tierärztliche Behandlung! Leider sterben die Tiere innerhalb von Stunden qualvoll, wenn sie keine Hilfe bekommen.
° Übergewicht - leider eine sehr häufig vorkommende, aber völlig überflüssige "Krankheit".
Leider werden sehr viele Kaninchen übermässig gefüttert und haben gleichzeitig viel zu wenig
Bewegung.
Die Zwerge leiden dann vermehrt an Blasensteinen, und haben Verdauungsprobleme.
Durch das besondere Verdauungssystem der Kaninchen dürfen KEINE Diättage eingelegt werden, an denen gar kein Futter gereicht wird. Kaninchen können nur Kot absetzen, wenn neues Futter gefressen wird. Sie schieben praktisch immer nach.
Wenn sie dann noch das Tierchen ein bisschen mehr Bewegung gönnen, werden sie sehen, wie
wohl dem Tier dieses Verhalten tut.
Bewährt hat sich bei uns das hochhängen von Möhren. Die Tiere müssen sich dadurch ein bisschen
abmühen, wie es in der Natur ja auch der Fall ist.
° Würmer (Endoparasiten) - Schmarotzer, die im Körper eines Tieres wohnen, werden Endoparasiten genannt. Meisten sind hier Würmer gemeint. Hinweise auf einen Wurmbefall können sein: Dauerdurchfall, aufgetriebener Bauch oder aber auch Abmagerung. Manchmal ist der Befall so stark, dass die Würmer im Kot sichtbar sind. Meistens muss aber der Tierarzt einen Wurmbefall durch eine Kotprobe feststellen. Nur der Tierarzt kann bestimmen, um was für Würmer es sich handelt.
° Zahnprobleme - Leider kommen Zahnprobleme immer wieder vor. Jede Veränderung des
Fressverhaltens, tränende Augen, übermässiges Speicheln oder ein nasses Kinn sind
Alarmzeichen.
Leider werden häufig nur die Schneidezähne gesehen. Nur der Tierarzt hat den geschulten Blick undnkann das ganze Gebiss im hinteren Rachenbereich überblicken.
Dieses kann leider nur der Tierarzt mit einem speziellen Gerät untersuchen. Aus diesem Grund sollte
der Tierarzt bei regelmässigen Impfterminen auch einen Blick in das Kaninchenmäulchen werfen.
Leider sind Zahnfehlstellungen beim Kaninchen nicht so selten und müssen regelmässig
vom Tierarzt behandelt werden, damit eine vernünftige Nahrungsaufnahme ohne Schmerzen
gewährleistet werden kann.
Wir möchten nochmal an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ein Termin beim Tierarzt in den
angegebenen Fällen unbedingt notwendig und für unsere kleinen Lieblinge oft lebenserhaltend ist